Illegal schnell viel Geld verdienen und dieses Bargeld dann in Buchgeld umzuwandeln ist die erste Phase, um Schwarzgeld zu waschen.
Typischerweise erfolgen diese Geldgeschäfte in Kasinos, Wechselstuben. Clubs oder Restaurants, die nicht selten von der Mafia kontrolliert werden.
Vereinfacht kannst du dir das so vorstellen: Kriminelle aus dem Drogenhandel betreiben ein Café, um Schwarzgeld zu waschen. Das Café ist nur mäßig besucht, was nicht ausreicht, um ausreichend Umsatz zu erwirtschaften. Am Ende des Monats geben die Inhaber an, Tausende von Euro Umsatz erzielt zu haben.
Illegales Geld machen soll so mit legalen Einkünften vermischt werden. Eine Praxis, die in Deutschland schnell die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zieht. Schließlich prüfen die Finanzämter sofort den Wareneinsatz von Gastronomiebetrieben. Auf diese Weise können hierzulande allenfalls kleine Beträge gewaschen werden.
In anderen Ländern, in denen die Seilschaften der Mafia bis an die Spitze der staatlichen Macht reichen, funktionieren solche kriminellen Machenschaften leichter.
Kurz gesagt geht es bei Placement immer darum, Geld aus Darknet, Handel mit Drogen oder dem Waffenhandel auf möglichst viele, legale Aktivitäten zu splitten, damit die Herkunft des Geldes verschleiert wird.
Komplexer wird es, wenn eine Scheinfirma ins Spiel kommt. Diese Scheinfirma kann im Ausland sitzen und eine deutsche Firma, die von der Mafia betrieben wird oder hinter der andere Kriminelle stehen, adressiert an diese Scheinfirma Rechnungen.
Zum Beispiel über eine nie stattgefundene Tätigkeit als Berater oder Wirtschaftsprüfer. Die Firma macht auf den ersten Blick einen legalen Umsatz mit der Scheinfirma im Ausland.
Verdachtsmeldungen dürften hier schwierig zu beweisen sein, denn es sieht aus, als ob es sich um einen legalen Wirtschaftskreislauf handelt.
Besonders beliebt ist das sogenannte Smurfing. Gelder aus Steuerhinterziehung, Drogenhandel, Waffenhandel, dem Darknet oder sonstigen illegalen Geschäften werden dabei in möglichst kleine Beträge aufgesplittet. Damit findet eine Bareinzahlung auf ein fremdes Konto statt.
Das kann auch das eigene Girokonto sein, aber auch das Gemeinschaftskonto oder das Geschäftskonto von Freunden. Je mehr Konten bei Bankinstituten zur Verfügung stehen, desto besser.
Die Strategie dahinter: Kreditinstitute sind erst aber einer bestimmten Summe verpflichtet, Transaktionen, oder eine eventuelle Geldwäsche zu melden. In Deutschland und Österreich liegt der Betrag, der nicht meldepflichtig ist, bei 15.000 €, bei Sorten sind es 2.500 €.
Ebenfalls beliebt, um die Herkunft des Geldes aus Drogen, Waffenhandel, Darknet oder Erpressung zu verschleiern ist das sogenannte Structuring. Geld einzahlen auf ein Girokonto ist dabei nicht nötig. Das illegal erworbene Geld wird eingesetzt, um Luxusgüter wie Autos, Antiquitäten oder Gemälde zu erwerben. Diese Wertgegenstände werden dann ins Ausland verkauft.
Geldwäsche – wie siehst du das Thema? Hast du sogar schon Erfahrungen damit gemacht oder bist aus Versehen unter Verdacht geraten? Bist du der Meinung, die Gesetze sind zu lasch? Wir freuen uns, wenn du uns deine Meinung schreibst!