Ein Familienkonto zu eröffnen, kann Sinn ergeben, um einen besseren Überblick über die gemeinsamen Finanzen zu erhalten und Kosten zu reduzieren. Bei einem Girokonto mit gemeinsamer Kontoführung haben alle Inhaber die gleichen Rechte und Pflichten. So können beide Partner das Konto für Haushaltskosten oder zum gemeinsamen Sparen nutzen.
Wann ist ein gemeinsames Konto sinnvoll und welche Kosten entstehen? Unterschiede zwischen Gemeinschafts- und Familienkonten sowie die besten Bankangebote haben wir untersucht. Dieser Artikel bietet zudem zahlreiche Tipps zum Familienkonto.
Familienkonto: 12 Konten für die Familie im Überblick (11/2024)
Wer sich für ein gemeinsames Familienkonto interessiert, sollte sich für ein Modell entscheiden, das zu den persönlichen Bedürfnissen passt. Nicht jede Familie ist gleich und das gilt auch für die angebotenen Gemeinschaftskonten vieler Geldinstitute. Damit du leichter eine Entscheidung treffen kannst, haben wir in der folgenden Tabelle alle wichtigen Anbieter geprüft und ihre Kosten und Leistungen für dich aufgelistet.
Grundgebühren:
0,00 € ab 700 € Geldeingang im Monat und für alle unter 28 Jahren, sonst 4,50 € pro Monat
Buchungen:
beleglos gratis / beleghaft gratis
Girocard:
0,99 € pro Monat (optional)
Kreditkarte:
VISA Debitkarte kostenlos, VISA Kreditkarte 2,49 € pro Monat (optional)
Dispozins:
9,29 % p. a. mit Aktivstatus, sonst 9,89 % p. a.
Bargeld abheben:
Im Inland: kostenfrei an Automaten mit Visa-Zeichen. Im Handel: kostenfrei an teilnehmenden Geschäften. Im Ausland: in Euro kostenfrei an Automaten mit Visa-Zeichen, mit Aktivstatus auch in anderen Währungen, ohne Aktivstatus 2,2 % Gebühren. Mit Visa Kreditkarte fast überall kostenfrei.
Bargeld einzahlen:
An DKB-Automaten in Berlin und München (Gebühr: 1,5 % vom eingezahlten Betrag, mind. 2,50 €, maximal 15 €; max. 14.995 € pro Tag).
Grundgebühren:
0,00 € ab 700 € Geldeingang im Monat, bei aktiver Nutzung und für alle unter 28 Jahren, sonst 4,90 € pro Monat
Buchungen:
beleglos gratis
Girocard:
1,00 € pro Monat (optional)
Kreditkarte:
VISA-Debitkarte inklusive, VISA 1,90 € pro Monat (optional)
Dispozins:
eingeräumte Kontoüberziehung: 10,15 % p. a.; geduldete Kontoüberziehung: 14,65 % p. a.
Bargeld abheben:
In Deutschland: girocard ermöglicht kostenlose Bargeldabhebungen bei Cash Group, Shell und ausgewählten Händlern. Im Ausland: Visa-Debitkarte bietet drei gratis Abhebungen monatlich an Visa-Automaten, weitere Abhebungen kosten je 4,90 €.
Bargeld einzahlen:
3x jährlich kostenlos bei der Commerzbank, danach 4,90 € pro Einzahlung
Grundgebühren:
0,00 € bei einem monatlichen Geldeingang von 500 €, sonst 3,90 € pro Monat. Für alle unter 21 Jahren dauerhaft kostenlos.
Buchungen:
beleglos gratis
Girocard:
0,99 € pro Monat (optional)
Kreditkarte:
Mastercard Debitkarte im 1. Jahr gratis, danach 24 € jährlich. Mastercard Kreditkarte inklusive.
Dispozins:
11,85 % p. a.
Bargeld abheben:
im Inland: kostenfrei an Geldautomaten der Cash Group, Shell-Tankstellen und im teilnehmenden Handel. Im Ausland: 12x pro Jahr kostenlos weltweit an allen Geldautomaten mit Mastercard-Zeichen
Bargeld einzahlen:
kostenfrei an Geldautomaten der Deutschen Bank
Grundgebühren:
0,00 € ab 700 € Geldeingang im Monat, sonst 9,90 € pro Monat
Buchungen:
beleglos gratis / beleghaft je 2,50 €
Girocard:
1x Commerzbank Girocard inklusive
Kreditkarte:
ab 39,90 € pro Jahr
Dispozins:
12,45 % p. a.
Bargeld abheben:
im Inland: unbegrenzt kostenfrei an Automaten der Cash Group und an teilnehmenden Shell-Tankstellen, 2,50 € am Commerzbank-Schalter. Im Ausland: 1,95 % des Umsatzbetrages, mindestens 5,98 €
Bargeld einzahlen:
unbegrenzt kostenfrei an Geldautomaten der Commerzbank
Grundgebühren:
0,00 € ab 700 € Geldeingang im Monat, sonst 4,90 € pro Monat. Für alle unter 28 Jahren dauerhaft kostenlos.
Buchungen:
beleglos gratis
Girocard:
0,99 € pro Monat (optional)
Debitkarte:
1x VISA Card [Debitkarte] inklusive
Dispozins:
10,99 % p. a.
Bargeld abheben:
im Inland: kostenfrei an Geldautomaten mit VISA-Zeichen. Im Ausland: kostenfrei an Geldautomaten mit VISA-Zeichen ab 50 €, Fremdwährung 1,99 % des Betrages.
Bargeld einzahlen:
über ING Bargeld oder ING Automaten kostenfrei; ReiseBank AG bis zu 25.000 € für 7,50 € je angefangene 5.000 €
Grundgebühren:
0,00 € bei monatlichem Geldeingang ab 700 € und für alle unter 28 Jahren, sonst 4,00 € pro Monat
Buchungen:
beleglos gratis
Girocard:
1 € pro Monat (optional)
Kreditkarte:
1x VISA Card Debit inklusive, VISA Card Gold 9,00 € pro Monat
Dispozins:
10,90 % p. a.
Bargeld abheben:
Im Inland: kostenfrei ab 50 € im EWR an Automaten mit VISA-Zeichen. Im Handel: kostenfrei mit der girocard bis zu 200 € in teilnehmenden Supermärkten. Im Ausland: kostenfrei ab 50 € im EWR an Automaten mit VISA-Zeichen.
Bargeld einzahlen:
bei der ReiseBank ab 1.000 € bis 25.000 €, Gebühr 7,50 € je angefangene 5.000 €
Grundgebühren:
0,00 € ab 0,01 € Geldeingang im Monat, sonst 1,90 € pro Monat
Buchungen:
beleglos gratis / beleghaft je 3,00 €
Girocard:
Sparkassen-Card 6 € pro Jahr (optional)
Kreditkarte:
29,90 € pro Jahr
Dispozins:
9,44 % p. a.
Bargeld abheben:
Im Inland: kostenfrei bei teilnehmenden Handelspartnern und 4x Abhebungen an Automaten der Sparkassen gratis, danach 2 €. Im Ausland: kostenfrei mit kostenpflichtiger Kreditkarte
Bargeld einzahlen:
kostenfrei am Automaten der Frankfurter Sparkasse
Grundgebühren:
1,90 € pro Monat, kostenfrei für Schüler, Azubis und Studenten
Buchungen:
beleglos gratis / beleghaft je 2,50 €
Girocard:
1x Postbank Card inklusive
Kreditkarte:
kostenpflichtig, Kosten unterscheiden sich nach Karte, Umsatz und Leistungen
Dispozins:
11,65 % p. a.
Bargeld abheben:
Im Inland: kostenfrei an Automaten der Postbank, teilnehmenden Shell-Tankstellen und Handelspartnern, Cardpoint-Automaten mit Postbank-Logo, Automaten der Cash Group; 1,50 € am Schalter der Postbank bis 1.000 € Auszahlung. Im Ausland: 5,99 € pro Abhebung
Bargeld einzahlen:
kostenfrei am Schalter oder Geldautomaten der Postbank
Grundgebühren:
0,00 € ab einem monatlichen Geldeingang von 700 €, sonst 3,90 € pro Monat
Buchungen:
beleglos gratis / beleghaft je 3,00 €
Girocard:
Sparkassen-Card 6 € pro Jahr (optional)
Kreditkarte:
1 Jahr kostenfrei, dann 29,90 € pro Jahr
Dispozins:
9,44 % p. a.
Bargeld abheben:
Im Inland: 6x pro Monat kostenfrei an Sparkassen-Automaten, danach 2 €; kostenfrei bei teilnehmenden Handelspartnern. Im Ausland: kostenfrei mit kostenpflichtiger Kreditkarte
Bargeld einzahlen:
kostenfrei am Automaten der Frankfurter Sparkasse
Buchungen:
beleglos gratis / beleghaft nicht möglich
Karten:
bis zu 3
Karten inklusive (Maestro & Mastercard)
Dispozins:
nicht verfügbar
Bargeld abheben:
In Europa: 6x kostenfrei pro Monat, weitere 5x je 0,99 € pro Abhebung, jede weitere 2,99 € an allen Mastercard-Automaten
Bargeld einzahlen:
100 € kostenfrei pro Monat, danach 2,5 % Gebühr
Hinweis nach § 18 Abs. 6 Zahlungskontengesetz: Bitte beachte, dass dieser Vergleich keinen kompletten Marktüberblick darstellt.
Familienkonto: Das Wichtigste in Kürze
Ein Familienkonto oder auch Gemeinschaftskonto hat eine Bankverbindung, auf die mehrere Kontoinhaber gleichermaßen zugreifen können.
Das gemeinsame Konto bietet für Ehepaare eine gute Übersicht über Finanzen und Kosten und erleichtert die Abrechnung.
Alle Inhaber können Bankgeschäfte tätigen, erhalten Karten und können und das Online-Banking nutzen.
Bei einer Überziehung des Kontos haften alle Inhaber in gleichem Maße.
Es gibt unterschiedliche Kontomodelle mit und ohne Kontoführungsgebühren sowie Zusatzleistungen, weshalb sich ein Vergleich vor dem Abschluss lohnt.
Ein Familienkonto eröffnen kann man je nach Anbieter in einer Bankfiliale oder online.
Nur volljährige Personen können Inhaber eines Familienkontos sein.
Was ist ein Familienkonto?
Ein Familienkonto ist ein Girokonto mit mehreren Kontoinhabern, das genutzt werden kann, um Ausgaben im gemeinsamen Haushalt besser zu organisieren. Auf das Konto für die Familie können alle Kontoinhaber gleichberechtigt zugreifen und Bankgeschäfte tätigen.
Dank integrierter Girokarten für beide Partner können damit tägliche Einkäufe ebenso bezahlt werden wie regelmäßige Rechnungen für Strom, Miete oder Internet. Es können Lastschriften von diesem gemeinsamen Konto eingezogen und Überweisungen getätigt werden. Auch ein Zugang zum Online-Bereich des Geldinstituts ist in der Regel für alle Inhaber im Konto inkludiert.
Durch die Bündelung aller gemeinsamen Ausgaben auf einem Konto ermöglicht ein Familienkonto einen guten Überblick über alle anfallenden Kosten und erleichtert das Führen eines Haushaltsbuches.
Was unterscheidet ein Familienkonto von einem Gemeinschaftskonto?
Obwohl es sich um zwei verschiedene Begriffe handelt, sind die Leistungen eines Familienkontos und eines Gemeinschaftskontos identisch. Je nach Bankinstitut werden diese Konten auch Partnerkonto oder Ehekonto genannt.
Es handelt sich dabei um ein herkömmliches Privatkonto, das für Überweisungen genauso verwendet werden kann, wie für Lastschrifteinzüge, Barabhebungen und bargeldlose Zahlungen. Das Besondere an diesen Konten ist jedoch, dass es mehr als eine Person gibt, die darauf zugreifen kann. Bei einem Gemeinschafts- oder Familienkonto gibt es immer mindestens zwei gleichberechtigte Kontoinhaber, die über das Guthaben der Bankverbindung verfügen und Zahlungen mit Karten leisten können.
Es ist nicht möglich, ein Geschäftskonto oder ein Kinderkonto als gemeinsames Konto einzurichten. Ein Guthabenkonto ist jedoch möglich. In diesem Fall wird kein Dispokredit eingeräumt, das Konto kann also nicht überzogen werden.
Gut zu wissen: Falls du weiteren Familienmitgliedern den Zugriff auf das Konto ermöglichen möchtest, ist dies möglich. Die Anzahl der Inhaber ist nicht begrenzt, sodass theoretisch auch drei, vier oder fünf Menschen auf ein Gemeinschaftskonto zugreifen können.
Familienkonto: Was ist der Unterschied zwischen Oder-Konto und Und-Konto?
Wer ein Gemeinschaftskonto abschließt, kann dieses entweder als Oder-Konto oder als Und-Konto festlegen. Der einzige Unterschied der beiden Konten ist, dass bei Letzterem immer alle Inhaber einer Transaktion oder Änderung zustimmen müssen. Für ein Familienkonto ist dies in der Regel von Nachteil, denn so müssen stets beide Partner eine Überweisung oder Abbuchung bestätigen, was einen erheblichen Aufwand bedeutet.
Häufiger fällt die Entscheidung für ein Oder-Konto als Familienkonto. Hierbei sind alle Kontoinhaber gleichberechtigt und können allein Bankgeschäfte tätigen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist natürlich das gegenseitige Vertrauen, denn theoretisch kann bei dieser Kontoform ein Inhaber allein das Konto leer räumen.
Tipp: Ein Oder-Konto erfordert eine gewisse Vertrauensbasis. Bevor du ein solches Konto mit deinem (Ehe-)Partner abschließt, überlege genau, ob du über seine oder ihre finanzielle Lage im Bilde bist und im Hinblick auf Geld genügend vertraust.
Online-Banking: Wer hat Zugriff auf das Konto?
Online-Banking ist beim Familienkonto genauso möglich wie bei einem Standard-Girokonto. Haben mehrere Inhaber gleichberechtigt Zugriff auf das gemeinsame Konto, erhält jeder von ihnen einen eigenen Zugang für den Online-Bereich der Bank. So haben alle Nutzer Zugriff auf das Guthaben des Familienkontos, können Bankgeschäfte wie Überweisungen ausführen und Kontoauszüge herunterladen.
Je nach Geldinstitut, bei dem das Konto für die Familie eröffnet wurde, muss der Online-Zugang oder die Banking-App nicht genutzt werden. Filialbanken bieten Möglichkeiten an, um alle Bankgeschäfte auch vor Ort bei einem Bankmitarbeiter zu erledigen. Bei Online- oder Direktbanken ist diese Option häufig nicht gegeben.
Gut zu wissen: Bei einem Familienkonto bekommen alle Inhaber einen separaten Zugang zum Online-Bereich. So kann sich jede Person auf verschiedenen Endgeräten parallel einloggen.
Warum ist ein gemeinsames Konto sinnvoll?
Ein Gemeinschaftskonto ist immer dann sinnvoll, wenn man mit einer oder mehreren Personen in einem Haushalt lebt und die Kosten teilt. Das betrifft etwa studentische Wohngemeinschaften genauso wie Paare oder Familien. Als Studentenkonto ist das Konto meist kostenfrei.
Auch für Vereine kann es sinnvoll sein, die Steuerung der Finanzen durch die Einrichtung eines solchen Gemeinschaftskontos zu lösen. Der monatliche Beitrag der Mitglieder kann als regelmäßiger Zahlungseingang für die Vermeidung von Kontoführungsgebühren genutzt werden. Jedes Mitglied, das für die Organisation der Finanzen verantwortlich ist, kann als Inhaber eingesetzt werden.
Es kann als Haushaltskonto genutzt werden, um gemeinsame Kosten wie Miete, Strom und Gas, Internet und Telefon oder auch den Wocheneinkauf als Abgänge auf einer einzigen Bankverbindung statt auf mehreren Konten zu bündeln. Diese Lösung erleichtert nicht nur die Abrechnung und das Führen einer Haushaltskasse, sondern ermöglicht auch einen besseren Überblick über alle ausgehenden Kosten.
Da alle Familienmitglieder vollen Zugriff auf das Haushaltskonto haben, kann jeder die Abbuchungen einsehen und Zahlungen verwalten.
Tipp: Trotz eines Gemeinschaftskontos ist es oft ratsam, ein persönliches Girokonto zu führen. So hat man eine eigene Bankverbindung für die Bildung von Rücklagen oder persönliche Käufe.
Vorteile eines Familienkontos
Für Paare und Familien bietet ein gemeinsames Familienkonto neben einigen wenigen Nachteilen auch viele Vorteile. Ein Zusatzkonto mit Zugriff durch beide (Ehe-)Partner:
Schafft eine gute Übersicht über anfallende Kosten
Kann als Haushaltskonto verwendet werden
Erleichtert die Organisation der Finanzen
Verbessert die Transparenz bei sämtlichen gemeinsamen Ausgaben
Bewirkt Gleichberechtigung der beiden Kontoinhaber
Kann einfach und unkompliziert neu eröffnet werden
Verursacht keine Mehrkosten, falls ein Gratiskonto gewählt wird
Ermöglicht den Zugriff von zwei oder mehr Kontoinhabern
Ist flexibel und alltagstauglich
Vermeidet unnötiges Geld abheben und Geld einzahlen auf dem Konto des Partners
Achtung: Ein Gemeinschaftskonto birgt auch Gefahren: Bei Schulden eines Kontoinhabers kann das gemeinsame Girokonto gepfändet werden. Außerdem haftet bei Überziehung des Partnerkontos jeder für die Schulden des anderen. Es kann helfen, sich hier gegen ein Girokonto ohne Schufa zu entscheiden und die Finanzen lieber prüfen zu lassen.
Nachteile eines Familienkontos
Bei einem Familienkonto in Form eines Oder-Kontos haben alle Kontoinhaber die gleichen Rechte und Pflichten. Das ermöglicht zum einen beiden Partnern alle Ausgaben im Blick zu behalten und allein Bankgeschäfte zu tätigen, birgt jedoch auch Risiken und Nachteile:
Beide Kontoinhaber haften als Gesamtschuldner
Ein Partner kann jederzeit das gesamte Guthaben abheben
Im Todesfall rücken unter Umständen Erben an seinen Platz im Kontovertrag
Bei einer Schenkung können Schenkungssteuern anfallen
Hinweis: Wer sich nicht sicher ist, ob er mit dem Partner ein Konto teilen möchte, für den bieten Apps verschiedene Lösungen, um die Haushaltskasse besser zu planen und zu kontrollieren.
Was passiert im Todesfall mit dem Familienkonto?
Stirbt ein Kontoinhaber, haben bei einem Oder-Konto alle übrigen Kontoinhaber weiterhin Zugriff auf die Kontoverbindung sowie eventuelles Guthaben. Allerdings muss beachtet werden, dass im Erbfall der Teil des Vermögens auf dem Familienkonto, das dem Verstorbenen zuteilwurde, an die Erben geht. Bei Ehepartnern können die Partner, Kinder oder andere im Testament genannte Personen sein.
Handelt es sich bei dem Familienkonto um ein Und-Konto, kann der überlebende Inhaber nicht ohne Zustimmung der Erben über das Konto verfügen. Die Erben treten dann an die Stelle des Verstorbenen und müssen ihre Zustimmung zu allen Bankgeschäften geben. Ist der weitere Kontoinhaber alleiniger Erbe, hat er die volle Verfügung über den Anteil des Verstorbenen.
Achtung: Wer im Todesfall des Konto-Mitinhabers mehr Geld vom Gemeinschaftskonto nutzt als ihm zusteht, muss diesen Betrag bei den Erben ausgleichen.
Sollte man sein privates Girokonto neben dem Familienkonto behalten?
Das Familienkonto dient in erster Linie für die Organisation der gemeinsamen Kosten. Daher ist es sinnvoll, für eigene Ausgaben separate Konten zu führen. Diese kann man für persönliche Käufe, zum Sparen oder für eigene Geldeingänge nutzen.
Durch die Trennung von Einzelausgaben und Gemeinschaftskosten wird die Abrechnung der gemeinsamen Ausgaben erleichtert und Diskussionen über die Notwendigkeit bestimmter Ausgaben werden erst gar nicht zum Thema. Außerdem erhältst du so deine finanzielle Unabhängigkeit und kannst dir, ohne dich rechtfertigen zu müssen, auch mal den ein oder anderen Wunsch erfüllen.
Tipp: Wenn du darüber nachdenkst, dein Konto wegen der Gebühren zu schließen, schaue dich doch lieber nach einer kostenfreien Alternative für dein Basiskonto um. Als Neu-Kunde bei einer Bank erhältst du unter Umständen sogar ein neues Girokonto mit Prämie.
Was kostet ein Familienkonto?
Es gibt kostenlose Girokonten ebenso wie Konten, bei denen Gebühren anfallen. Ein Familienkonto muss man nicht unbedingt bei der Hausbank abschließen. Welches Finanzinstitut am besten zu den individuellen Bedürfnissen passt, sollte man vor dem Abschluss eines Vertrages genau prüfen.
Auf folgende Punkte sollte man bei der Wahl des richtigen Anbieters achten:
Wie hoch ist die Kontoführungsgebühr bzw. ab welchem monatlichen Zahlungseingang entfällt diese?
Wie hoch sind die anfallenden Dispozinsen bei der Überziehung des Familienkontos?
Sind eine oder mehrere Kontokarten im Angebot inkludiert?
Fallen Kosten bei Barabhebungen an Geldautomaten an? Falls ja, in welcher Höhe?
Fallen Gebühren beim Bargeld einzahlen an und wie hoch sind diese?
Kann man im Ausland kostenfrei zahlen oder am Geldautomaten kostenlos Bargeld abheben?
Gut zu wissen: Bei Kreditkarten unterscheidet man zwischen Visa-Debitkarte, Visa-Kreditkarte oder Visa-Prepaidkarten. Frage immer nach, welche Sorte im Konto enthalten ist, denn es gibt Unterschiede.
Wie richtet man ein Familienkonto ein?
Ein Familienkonto kann man bei einigen Banken einfach online einrichten. Hierbei ist eine Verifizierung der persönlichen Informationen via Postident- oder Video-Ident-Verfahren nötig. Alternativ ist es bei Filialbanken möglich, auch vor Ort beim persönlichen Bankberater solche Konten zu eröffnen. Wer noch unschlüssig ist, welches Kontomodell er abschließen möchte, erhält hier auch Unterstützung bei der Auswahl durch eine ausführliche Beratung.
Hinweis: Per E-Mail kann man ein Familienkonto nicht abschließen oder kündigen. Nach dem Abschluss kann man sich Kontoauszüge oder Informationen jedoch statt postalisch an die E-Mail-Adresse zuschicken lassen.
Einen Antrag für ein Familienkonto stellen
Um ein Familienkonto zu eröffnen, muss online oder in Papierform ein Eröffnungsantrag ausgefüllt werden. Dieser fragt persönliche Daten aller gewünschten Kontoinhaber ab. Dazu zählen Namen und Anschriften sowie das regelmäßige Einkommen bei Abschluss eines Partnerkontos mit Dispo. Diese müssen via Personalausweis oder Reisepass verifiziert werden. Bei der Online-Antragstellung wird hier zumeist das Postident-Verfahren oder Video-Ident-Verfahren verwendet.
Tipp: Überlege dir im ersten Schritt, welche Leistungen dir wichtig sind und suche dir dann das passende Geldinstitut aus.
Gut zu wissen: Beim Postident-Verfahren kannst du deine Identität einfach bei einer Filiale der Deutschen Post bestätigen lassen. Dieser Vorgang ist schnell und unkompliziert, du musst lediglich mit deinen Antragsunterlagen und einem Ausweisdokument die Filiale aufsuchen und dich verifizieren.
Was passiert nach der Antragstellung?
Nachdem der Antrag erfolgreich geprüft wurde, erhalten alle Inhaber die neue Kontonummer und alle wichtigen Zugangsdaten für den Online-Bank-Zugang. Darüber hinaus erhalten alle Inhaber eigene Kontokarten sowie eine eigene Mastercard oder Visa-Kreditkarte, falls dies im Leistungsumfang des gewählten Kontomodells enthalten ist.
Hinweis: Wer ein Gemeinschaftskonto eröffnen oder nutzen möchte, muss volljährig sein. Es ist also nicht möglich, minderjährigen Kindern einen Zugang zum gemeinsamen Girokonto zu gewähren oder für sie eine Bankkarte ausstellen zu lassen.
Welche Bank ist die richtige für ein Familienkonto?
Die meisten Finanzinstitute bieten neben klassischen Girokonten, Tagesgeldkonten und Sparkonten auch Gemeinschaftskonten bzw. Familien- oder Partnerkonten an. Wenn eine Bank das beste Girokonto anbietet, muss dies nicht unbedingt auch auf das Familienkonto zutreffen.
Es lohnt sich, Angebote verschiedener Anbieter zu vergleichen. Das gemeinsame Konto muss nicht gezwungenermaßen bei der bisherigen Hausbank abgeschlossen werden. Wichtig ist ein Vergleich der Gebühren und angebotenen Leistungen und Features:
Fallen Gebühren für die Kontoführung an?
Gibt es eine Filiale in der Nähe?
Ist eine Kreditkarte, zum Beispiel eine Visa-Debitkarte, inkludiert?
Kostet es etwas, Bargeld am Geldautomaten abzuheben?
Je nach persönlicher Situation können unterschiedliche Themen relevant sein. Wer sich einen Überblick über verschiedene Finanzinstitute und die angebotenen Familienkonten machen möchte, findet weiter oben eine aktuelle Tabelle, in der alles aufgelistet ist. Hier werden sowohl Direktbanken als auch Banken mit Filialen genannt.
Tipp: Viele Banken bieten ein Konto mit Visa-Card oder anderen Karten an, das nichts kostet, sofern ein festgelegter monatlicher Geldeingang erreicht wird. Überweist bei einem Paar jeder monatlich einen gewissen Betrag für die regelmäßigen Ausgaben, wird dieser Geldeingang schnell übertroffen.
Fazit
Ein Familienkonto eignet sich für alle, die einen gemeinsamen Haushalt führen. Durch die Bündelung der regelmäßigen Ausgaben für Miete, Strom, Internet und mehr sowie die Abbuchung der Haushaltseinkäufe auf eine Bankverbindung wird die Abrechnung erleichtert. Außerdem verschafft das Konto einen besseren Überblick über die Ausgaben.
Da alle Kontoinhaber gleichberechtigt sind, können sie in gleicher Weise Bankgeschäfte tätigen, Karten nutzen und auf den Banking-Account zugreifen. Bei einer Überziehung des Kontos durch einen Inhaber haften ebenfalls alle Inhaber.
Ein Familienkonto kann man bei vielen Anbietern einfach online abschließen. Alternativ ist es möglich, bei Filialbanken vor Ort bei einem Berater den Antrag zu stellen. Wer einen eingeräumten Überziehungsrahmen für das Gemeinschaftskonto haben möchte, muss neben dem Personalausweis auch ggf. Einkommensnachweise vorlegen.
FAQ
Was ist ein Familienkonto?
Ein Familienkonto oder auch Gemeinschaftskonto ist ein Konto mit mehreren gleichberechtigten Kontoinhabern. Besonders gut geeignet ist dieses Modell als Haushaltskonto oder für Wohngemeinschaften. Gemeinsame Kosten können hier gebündelt und leicht überblickt werden.
Was benötige ich für ein Familienkonto?
Um ein Familienkonto zu eröffnen, benötigst du lediglich deinen Ausweis und aktuelle Einkommensnachweise, falls du einen Dispokredit für das Konto möchtest. Das Konto kannst du in einer Filialbank oder online in wenigen Schritten abschließen. Einige Banken bieten auch Modelle ohne Kontoführungsgebühren an.
Wie viele Kontoinhaber kann es bei einem Familienkonto geben?
Ein Familienkonto benötigt mindestens zwei Inhaber, es können aber auch drei, vier oder mehr Personen als Kontoinhaber hinzugefügt werden. Dies ist besonders für Wohngemeinschaften mit mehreren Bewohnern praktisch. Auch große Familien können neben dem Ehepaar auch Eltern oder erwachsene Kinder, die im Haushalt wohnen, hinzufügen.
Wem gehört das Geld auf dem Familienkonto?
Das Geld auf dem Konto gehört allen Kontoinhabern. Unabhängig davon, wie viel jeder einzahlt, gehört das Guthaben den verschiedenen Personen in gleichen Teilen. Das betrifft auch die Überziehung des Kontos, hierbei haften ebenfalls alle Inhaber. Das ist auch der Fall, wenn nur ein einzelner Inhaber das Konto leer geräumt hat.
Wie funktioniert das Online-Banking beim gemeinsamen Konto?
Jeder Kontoinhaber des Familienkontos erhält von der Bank einen eigenen Zugang zum Online-Banking. Somit kann sich jeder auf seinem eigenen Endgerät einloggen und Bankgeschäfte bequem online erledigen. Ebenso wird jedem Nutzer eine Girokarte und, sofern sie im Konto enthalten ist, eine Kreditkarte zur Verfügung gestellt.
Wer bekommt eine Karte beim Familienkonto?
Jeder eingetragene Kontoinhaber eines Familienkontos erhält seine eigene EC-Karte. Falls im Kontomodell auch eine Visa- oder Mastercard-Kreditkarte enthalten ist, wird ebenfalls jedem Inhaber eine Karte zur Benutzung ausgestellt. Zahlungen mit diesen Karten werden alle vom Familienkonto abgebucht, unabhängig davon, wer sie einsetzt.
Wann nehme ich ein Und-Konto und wann ein Oder-Konto?
Ein Familienkonto als Oder-Konto ist nur geeignet, wenn man den übrigen Kontoinhabern in finanzieller Hinsicht vertraut. Ist dies nicht der Fall und das Konto soll nur dann genutzt werden können, wenn alle Inhaber zustimmen, ist ein Und-Konto besser geeignet. Somit können Abbuchungen und Überweisungen nur im gemeinsamen Einverständnis erfolgen.
Was passiert im Todesfall mit dem Gemeinschaftskonto?
Der Anteil des Verstorbenen am Gemeinschaftskonto geht im Todesfall an seine Erben über. Bei einem Oder-Konto können die übrigen Kontoinhaber weiterhin über das Konto und das Guthaben verfügen. Handelt es sich beim zweiten Kontoinhaber um den einzigen Erben, erhält er die Kontrolle über das gesamte Konto.
Was sind die Vorteile eines Familienkontos?
Ein Familienkonto ermöglicht eine gute Übersicht über gemeinsame Ausgaben. Es ist besonders geeignet für Personen, die sich einen Haushalt teilen und es trägt zu mehr Transparenz bei. Wer ein kostenfreies Modell wählt, für den fallen für das gemeinsame Konto keine Kontoführungsgebühren an.
Können Eltern ihren Kindern Zugriff auf das Familienkonto geben?
Minderjährige können keine Kontoinhaber eines Familienkontos werden. Handelt es sich um erwachsene Kinder, kann ein Kontozugriff gewährt werden. Dies ist vor allem interessant, wenn ein Kind noch im Elternhaus lebt und sich die Kosten teilt oder Einkäufe für den Haushalt erledigt.
Welche Erfahrungen hast du mit einem Familienkonto gemacht? Hast du jetzt einen besseren Überblick über Ausgaben und Kosten? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen – teile gerne deine Meinung in den Kommentaren mit uns!
Als ich selbst ein neues Girokonto gesucht habe, wurde mir bewusst, wie unübersichtlich der Markt ist. Mit KontoGuru.de biete ich jedem eine Anlaufstelle, der sich über Bankprodukte informieren möchte. Reviews, Vergleiche und Ratgeber erstelle ich gemeinsam mit meinem Team. Unsere aktuellen Artikel geben einen Überblick über die Produkte von Filialbanken, Direktbanken und Fintechs. Eine Leidenschaft für Banking-Themen hatte ich schon immer und konnte im Wirtschaftsstudium tief in die Finanzwelt eintauchen.
Welche Erfahrungen hast du mit einem Familienkonto gemacht? Hast du jetzt einen besseren Überblick über Ausgaben und Kosten? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen – teile gerne deine Meinung in den Kommentaren mit uns!