Die Deutschen lieben Bargeld. Viele Ausgaben des täglichen Lebens werden weiterhin gerne bar bezahlt.
So viel vorab: Die Deutschen lieben Bargeld.
Zwar hat die Bereitschaft, zu Karten und anderen digitalen Zahlungsmitteln zu greifen, nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie zugenommen, aber Münzen und Scheine dominieren nach wie vor die Geldbeutel.
Das gilt hauptsächlich für die kleinen Ausgaben des Alltags. Bustickets, das Mittagessen in der Kantine, Zeitung und Zigaretten am Kiosk werden weiterhin gerne bar bezahlt.
Tatsächlich soll der Bargeldverkehr beschränkt werden. Einer der ersten Schritte ist die Abschaffung des 500 Euro-Scheins. Das hat die Europäische Zentralbank (EZB) angekündigt. Diese Diskussion führen auch die USA. Denn dort stehen die 100 Dollar-Scheine im Visier.
Der Geldverkehr wird immer digitaler. Einige Stimmen, die eine Bargeldabschaffung verhindern wollen, sprechen sogar von einem Bargeldverbot.
Wie das funktionieren kann, machen EU-Nachbarn vor. In Dänemark müssen Tankstellen, Cafés und kleine Geschäfte schon seit 2015 kein Bargeld mehr annehmen. In Frankreich gilt eine Obergrenze für Bargeldgeschäfte von 1.000 € – vorher waren es 3.000 €.
Neben den großen Scheinen ist vor allem das Kleingeld im Visier. In den Niederlande sind die 1-Cent-Münzen außer Gefecht gesetzt und auf so manch deutsche Nordseeinsel wird dieses Kleingeld nicht mehr geliefert.
Das bietet Anlass zu der Vermutung, dass es in Zukunft schwieriger wird, in Deutschland und der EU passend mit Bargeld zu bezahlen.
Dazu passt, dass Europas Währungshüter den digitalen Euro vorantreiben. Mitte 2021 wird die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) zum digitalen Euro erwartet.
China testet schon seit März 2022 die staatliche Währung Chinese Digital Currency Electronic Payment (DCEP). Facebook plant, mit dem Libra ebenfalls eine digitale Währung einzuführen.
Wenn wirklich mal kein Bargeld mehr da ist, ja dann geht die Jammerei los, aber jetzt feste mit Karten bezahlen, an der Selbstbedienungskassa selbst einscannen, etc. Von den Banken wird man ohnehin gezwungen, am Blechtrottel sich das Geld zu holen, den Zahlschein selbst vom Konto abzuziehen – obwohl man dafür auch noch Gebühren bezahlt…. So kommt nicht nur das Bargeld weg, miteinher geht eine Arbeitsplatzvernichtung sondergleichen… und dann noch anstehen vor den Automaten, bei der Essensausgabe usw., das ist unsere neue Welt!!! Grauslich, unmenschlich, kalt, egoistisch. Geldwäsche, Drogengeschäfte etc. sind nur faule Ausreden, die haben schon längst andere „Zahlungsmittel“, aber uns „Kleinen“ will man unter fadenscheinigem Schönreden vom digitalen Bezahlen die letzte kleine Freiheit nehmen…. Leider wacht wie in so vielen Dingen der Großteil erst auf, wenn es zu spät ist… dann wird resigniert „ja da kann man nix machen“…
Hallo Chris,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Das Bargeld ist ein Thema, das in Deutschland mit vielen Emotionen behaftet ist. Während sich die einen ganz schnell die Verhältnisse wie in anderen Ländern wünschen und sogar ein Brötchen beim Bäcker mit Karte oder App bezahlen wollen, lieben es andere, die Münzen im Geldbeutel mit sich herumzutragen. Die meisten verfahren nach dem Motto „Sowohl als auch“. Jedoch ist in der letzten Zeit eine verstärkte Zahlungsfreudigkeit mit Karten zu bemerken. Dazu hat die Corona Krise sicherlich ihren Teil beizutragen. Du erinnerst dich sicher, in Geschäften verstärkt um Kartenzahlungen gebeten worden zu sein.
Auch hier sind die Meinungen geteilt. Die einen sehen darin nicht mehr und nicht weniger als eine praktische Notwendigkeit aus Gründen des Infektionsschutzes. Die anderen wittern eine Verschwörung dahinter. Denn mit Kartenzahlungen werden unsere Ausgaben nachvollziehbar. Wohin Bares wandert, ist nicht klar. Diese Gedanken kann man natürlich unendlich weiterspinnen. Damit nimmt man sich jedoch jede Menge Energie. Denn die weltweiten Finanzkreisläufe sind so umfangreich, dass selbst viele Banker nicht mehr durchblicken können.
Wir haben zum Glück die Freiheit der Information und können uns anhand verschiedener Quellen eine eigene Meinung bilden. Danach bleiben wir entweder weiter beim Bargeld, praktizieren einen Mix oder wechseln ganz in den bargeldlosen Zahlungsverkehr über. Sicher auch eine Typfrage. Aber noch können wir entscheiden, wie wir zahlen möchten und wir sind der Meinung, das wird auch noch so bleiben. Möglich, dass Schritt für Schritt die kleinsten Münzen verschwinden. Der Anfang ist bereits gemacht.
Der Begriff „Blechtrottel“ hat uns zum Schmunzeln gebracht. Wenn du aus unserem Vergleich ein passendes Angebot auswählst, findest du auch Banken, die dir ermöglichen, gratis Bargeld abzuheben und die Kontoauszüge ausdrucken zu lassen. Übrigens ist die ATM die unkomplizierteste Methode, Scheine in den Händen zu halten. Damit sind dann auch die Bargeld-Anhänger zufrieden. Die anderen zücken im Laden einfach die Karte. Wie sagte schon der alte Fritz? „Jedem Tierchen sein Plaisierchen“.
Herzliche Grüße,
Alessia von KontoGuru
Danke liebe Alessia für die Rückmeldung. Ja auch hier in Österreich wurde man gebeten, aus Gründen des Infektionsschutzes mit Karten zu bezahlen. Meine Tochter, sonst den Karten nicht abgeneigt, hat gerade in dieser Zeit alles mit Barem bezahlt, genau so wie ich. Denn erwiesenermaßen ging vom Bargeld am wenigsten ein Risiko aus, man musste sich dabei auch gar nicht berühren, mir „grauste“ mehr, wenn an dem Kartenlesegerät herumgefuchtelt und eingetippt wurde,, Und jede Kartenbenützung ist ein Beitrag zum schnelleren Wegkommen vom Bargeld… Aber eben, es kann jeder seine Meinung haben und ich glaube nicht, dass sich z.B. die doch nicht so hinter der Welt lebenden Schweizer, wie manchmal dargestellt, so schnell ihre Fränkli nehmen lassen…. Es geht einfach zu schnell, die Digitalisierung…. Ob die Banker den Durchblick besser behalten, wenn alles digitalisiert und Bitcoins & Co. mitspielen oder es einmal (Gott bewahre!!) zu einem europa- oder gar weltweiten „Blackout“ kommt, das lassen wir mal dahingestellt… Sorry, bin halt nur eine einfache Pensionistin, die sich so ihre Gedanken macht, nicht mehr um mich, eher um meine Kinder und Enkel…
Herzliche Grüße
Chris
Hallo Chris,
vielen Dank für deine erneute Rückmeldung. Wir verstehen, dass du dir deine Gedanken machst und dich natürlich auch um deine Familie sorgst. Krisenzeiten bringen immer Umbrüche mit sich und das verunsichert viele Menschen. Gerade, wenn du zur älteren Generation gehörst, bist du ja mit dem Bargeld aufgewachsen. Für viele Menschen war es ja schon eine gehörige Umstellung, sich mit den alten Euroschecks vertraut zu machen. Irgendwann kamen dann die EC-Karten und die Geldautomaten. Schließlich das digitale Banking.
Da ist bei etlichen Verbrauchern auch der Kontakt zur Bankfiliale abgebrochen. Viele Pensionäre vermissen ja noch heute den Plausch in der Filiale im Stadtviertel oder auf dem Dorf, wo sie sich auch über Neuigkeiten informieren konnten, die Banking betreffen. Bei Unsicherheiten konnten sie sich direkt an die kompetenten Mitarbeiter wenden, was vielen auch Sorgen genommen hat, wenn Neuerungen anstanden. Heute läuft alles im Internet ab. Wahrscheinlich informiert dich deine Hausbank mittlerweile auch per E-Mail. Wir wissen aber, dass die Mitarbeiter immer bestens geschult werden und somit auch hinter den Kulissen den Durchblick haben.
Deine Kinder und Enkel sind bereits mit den ganzen technischen Neuerungen aufgewachsen und vertraut mit Online-Banking, Smartphone & Co. Versuche es daher, die ganze Sache einmal positiv zu sehen. Die junge Generation ist in der digitalen Welt zu Hause und wird die ganzen Herausforderungen souverän meistern. Die Welt dreht sich eben immer ein Stück weiter. Vielleicht lässt du dir von deinen Enkeln auch einmal alles erklären? Darüber zu reden, wie alles funktioniert und wie sie die Veränderungen sehen, kann dir vielleicht auch viele Bedenken nehmen.
Herzliche Grüße,
Alessia von KontoGuru
Hallo Chris du hast den Nagel voll auf den Kopf getroffen. Genau so ist es. Tiefgreifend kommt noch dazu das unsere Kinder keinen Bezug zum Geld mehr lernen können.
Hallo Bomber,
Dein Punkt kann tatsächlich ein Problem werden. Vor allem kleine Kinder begreifen die Welt in erster Linie plastisch am besten: Dinge, die sie sehen und anfassen können, verstehen und merken sie sich besser als Dinge, die sie sich vorstellen müssen. Bereits in den ersten Jahren der Handynutzung Anfang der 2000er Jahre sah man, wie leichtsinnig Kinder und Jugendliche mit dem elterlichen Handyvertrag oder ihrem Prepaid-Guthaben SMS und Anrufe bezahlten.
Aber: Dieses Problem des lockeren Umgangs mit digitalem Geld findet sich auch bei vielen Erwachsenen – unabhängig davon, wie sie den Umgang mit Geld in ihrer Kindheit gelernt hatten. Eltern und alle anderen Bezugspersonen sind daher noch stärker in der Pflicht, den richtigen Umgang mit Geld bzw. grundsätzlich mit endlichen Ressourcen zu vermitteln. Eben weil man an alles durch die Digitalisierung viel leichter herankommt. Das hat aber wiederum weniger was mit digitalem Geld an sich zu tun, sondern vielmehr mit der erlebten unendlichen Verfügbarkeit aller Dinge. Nur dass dieses Gefühl der Leichtigkeit übertragen auf den Umgang mit Geld besonders gefährlich sein kann.
Kinder, die von Anfang den Wert von Geld lernen und begreifen, dass man damit sorgsam umgehen muss, haben auch später einen gesünderen Bezug zu Geld. Und es ist die Aufgabe von uns Erwachsenen, unseren Kindern diese Fähigkeit zu vermitteln.
Herzliche Grüße
Dein Team von KontoGuru
Ich habe zufällig diesen Beitrag entdeckt.
Ich sehe die Entwicklung mit großer Sorge. Bargeld ist für mich praktisch und Datenschutz im Alltag. Scheine und Münzen sind für mich auch ein Stück Alltagskultur. Ich habe gerne etwas in der Hand statt nur etwas in Zahlen irgendwo auf dem Konto. Bargeld habe ich in der Geldbörse ohne die Gefahr, daß die Karte nicht geht oder weniger auf dem Konto ist als ich denke und ich nicht bezahlen kann. Ich habe als Notgroschen Silbermünzen, weil sie auch einen Sachwert haben.
Und nicht zuletzt stellt sich die Frage, was geschieht, wenn das System nicht klappt oder gar gehackt wird. Ich finde es außerordentlich dumm, sich von Technik abhängig zu machen, nicht nur beim Geld. Mir graut es auch dabei, daß alles überwachbar ist.
Ich finde, daß es in einigen wichtigen Bereichen eine Annahmepflicht für Bargeld geben sollte, wenn es mit der bargeldlosen Gesellschaft übertrieben wird. Schweden sollte und könnte auch damit Vorreiter sein und nach der Mindestanforderung von Bargelddiensten eine Annahmepflicht in gewissen Bereichen einführen. Das wird Signalwirkung haben, worauf andere Länder nachziehen werden. Zu diesen Bereichen zähle ich Geschäfte des täglichen Bedarfs, Bekleidungsgeschäfte, Fahrkarten, Übernachtungen im unteren Preisbereich, Gaststätten und Imbisse usw.
Eine solche Verpflichtung braucht es nicht für Auto- und Immobilienhändler, Möbelhändler, teure Hotels und Gaststätten und überhaupt im Luxusbereich. Niemand sollte verpflichtet werden, sich über Gebühr der großen Gefahr von Überfällen auszusetzen, was im hochpreisigen Bereich der Fall ist. Deshalb ist es für mich nachvollziehbar, daß Banken Bargeld nur noch über Automaten auszahlen wollen, um ihre Mitarbeiter vor Überfällen zu schützen. Aber wenn alle Geldautomaten in der Nähe außer Betrieb sind, sollte geregelt sein, wo Bargeld ersatzweise händisch ausgezahlt wird.
Aber man kann auch von Schweden lernen. Eine Geldautomat-Gesellschaft für alle Bankkunden reicht aus und macht Überlegungen, ob es sich um einen fremden Automaten handelt und man eine Zusatzgebühr zahlen muß, überflüssig. Man sucht einfach einen Geldautomaten und gut ist. Auch die deutschen Banken sollten zusammen ein einziges Geldautomaten-Netz betreiben! Und nicht zuletzt lassen sich Kosten sparen. Nur sehr wenige Banken in Schweden haben sich Bankomat nicht angeschlossen.
Es wäre einmal spannend, jemanden ausschließlich mit Bargeld nach Schweden zu schicken und anschließend darüber zu berichten.
Schönen Gruß, Alex
Hallo Alex,
danke für deinen interessanten Kommentar. Wie wir in unserer durchaus lebhaften Kommentarspalte sehen, scheiden sich am Thema „Bargeld abschaffen – ja oder nein?“ wirklich die Geister. Einige befürchten, dass die Corona-Krise den Trend zum schleichenden Übergang in die bargeldlose Gesellschaft beschleunigt. Schließlich wurden Kunden vermehrt in Geschäften aufgefordert, nur noch bargeldlos zu zahlen. Einige haben sich das mittlerweile angewöhnt – und leben ganz gut damit. Anderen bereitet die Entwicklung Bauchschmerzen.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Viele Verbraucher haben Angst, zum absolut gläsernen Bürger zu werden. Andere haben ganz konkrete Alltagssorgen: Was tun, wenn die Karte einmal nicht geht? Mittlerweile lässt sich das WC an der Autobahnraststätte schon mit Karte oder App bezahlen. Eigentlich praktisch, wenn gerade kein Kleingeld vorhanden ist. Aber du siehst das schon richtig – wenn die Karte nicht funktioniert, ist das Problem da.
Anhand von vielen kleinen Praxisbeispielen zeigt sich, dass es ganz ohne Bargeld doch irgendwie schwer wird. Ob eine Bargeld-Pflicht da wirklich helfen kann? Deinen Vorschlag, dass es nur noch einen Betreiber von Geldautomaten gibt, finden wir spannend. Kunden haben zwar dank Verbünden wie Cash Group und CashPool oder den Visa- und Mastercards der Direktbanken heute viele Möglichkeiten, kostenlos an Bargeld zu kommen. Aber wie ist das mit Murphy’s law? Im Zweifelsfall ist immer der Geldautomat in der Nähe, bei dem es Gebühren kostet.
Urlaub nur mit Bargeld in Schweden? Im hohen Norden war von unserem Team gerade niemand unterwegs in den letzten Monaten. Aber das behalten wir auf dem Schirm. Vielleicht können andere User noch ihre Erfahrungen mit oder ohne Bargeld in Schweden teilen?
Wir sind gespannt!
Herzliche Grüße,
Alessia von KontoGuru
Der Bargeldabschaffung muß zur Not ein gesetzlicher Riegel vorgeschoben werden, um den Verdacht auszuräumen, man wolle es uns im Rahmen einer Verschwörung wegnehmen. Ich will die Möglichkeit haben, zu bezahlen, ohne daß das jemand nachverfolgen kann! Jeder hat zu Recht irgend etwas zu verbergen! Von einem freiheitlichen Staat erwarte ich, daß er mein Recht auf Barzahlung in der erweiterten Daseinsvorsorge schützt! Das wird auch Signalwirkung haben! Das neue Bargeldgesetz hat in Schweden schon für mehr als 10 neue Bankomat-Standorte gesorgt.
Andererseits müssen sich die Banken darauf einstellen, wenn weniger Bargeld verwendet wird. Ich kann nicht mehr erwarten, daß in einer Stadt sich an jeder Straßenecke ein Geldautomat oder ein Bank-Kassenschalter befindet. Hinweise auf den nächsten Geldautomaten auf Schildern wären hilfreich. Allein in der Innenstadt mit rund 7.000 Einwohnern, wo ich wohne, gibt es zur Zeit 7 oder 8 Geldautomaten-Standorte. Zwei Standorte für alle Bankkunden, einen in der Ortsmitte und einen weiteren im Einkaufszentrum, täten reichen. Wenn nach der Corona-Krise keine Kehrtwende eintritt, werden da Einsparungen notwendig sein!
Gruß, Alex
Hallo Alex,
noch einmal vielen Dank für Deinen Kommentar. Grundsätzlich ist das Geldautomatennetz sehr gut ausgebaut. Probleme gibt es häufig auf dem Land, denn dort sind meistens nur Geldautomaten der Volksbanken und Sparkassen vorhanden. Wer hier in der nächsten Stadt nicht vorgesorgt hat, kann vor allem an Sonn- und Feiertagen sowie nach Ladenschluss Probleme bekommen, an Bares zu kommen. Tagsüber funktioniert das bis zu einer bestimmten Summe wunderbar. Denn mittlerweile sind die Kassen von Supermärkten, Baumärkten oder Drogerien zu einem echten Ersatz für die Geldautomaten geworden. Erledigst du einen Einkauf, kannst du bequem Bares abheben – meist ist der Maximalbetrag auf 200 Euro begrenzt. Schau doch einfach einmal bei deiner Bank nach, mit welchen Handelspartnern kooperiert wird. Ansonsten findest du den nächsten Geldautomaten entweder in deiner Banking App oder online über den Geldautomatenfinder. Kostenfreie Möglichkeiten werden dir dann angezeigt.
Herzliche Grüße,
Alessia von KontoGuru
Absolut lächerliche Argumentation. Der entscheidende Punkt ist folgender: Wenn es kein Bargeld mehr gibt, kann dieser verpisste Drecksstaat Leuten das (elektronische) Geld sperren, wenn man zum Beispiel so etwas Böses schreibt, wie ich gerade. Der Bürger wird am Nasenring durch die Manege geführt – und wer nicht spurt, dem wird das Konto gesperrt bzw. das Geld nur für die lebensnotwendigsten Dinge freigegeben wird.
Hallo Cookie58,
vielen Dank für deinen besorgten Kommentar. Doch eines vorweg: Wir von KontoGuru fördern den gemeinsamen Gedankenaustausch und freuen uns über jeden Beitrag. Denn nur so können wir komplexe – und emotionale – Themen wie die mögliche Bargeldabschaffung von jeder Seite betrachten. Auch dein Blickwinkel ist dabei wichtig und interessant. Achte für eine vernünftige Diskussion nur bitte bei deinen nächsten Kommentaren auf eine nicht ganz so „krasse“ Sprache.
Deine dystopische Schilderung klingt sehr beängstigend. Theoretisch wäre dieses Szenario im absoluten Worst Case sogar möglich. Wir sehen alleine an den Sanktionen gegen Russland, wie einfach Geldkonten gesperrt werden können. Banken können generell jederzeit jedes Konto sperren, hierfür sind nur wenige Eingaben ins Bankensystem notwendig. Allerdings haben Geldinstitute naturgemäß kein Interesse daran, ihre eigenen Kunden vom Geschäft auszuschließen. Dies geschieht daher nur nach Vorgaben von übergeordneten Behörden und nur gegen bestimmte Personengruppen wie international gesuchte Kriminelle oder Terroristen.
Es stimmt, dass mit digitalen bzw. bargeldlosen Transaktionen die Menschen besser überwacht und durch Aktivierungen, Beschränkungen oder Sperren kontrolliert werden können. Bestes Beispiel hierfür ist der totalitäre Staat China, der mit seinem Sozialpunktesystem und der 24h Überwachung all seiner Bürger genau das tut: Menschen für systemtreues Verhalten belohnen und für ungewolltes Verhalten bestrafen. Auch in Deutschland bzw. in Europa wäre so ein Szenario möglich. Allerdings müssten hierfür viele Bedingungen erfüllt sein, die aktuell und auch in Zukunft so schnell nicht eintreten werden. Woran machen wir das fest?
Zum einen sind wir kein Staat wie China. Wir leben in einem demokratisch regierten Land, genauer einem Mehrparteiensystem und sind nicht abhängig von den Regierungsentscheidungen eines einzelnen Menschen. Um einen Zwang auf rein digitale Währungen zu ermöglichen, müsste zuerst eine Mehrheit im Bundestag für eine Gesetzesänderung erreicht werden. Dies ist aber noch sehr unwahrscheinlich und würde eher eine komplette Neuzusammensetzung des Bundestages oder eine Änderung des Rechtssystems – wie damals zu NS-Zeiten – voraussetzen.
Zweitens sind unsere Behörden gar nicht für rein bargeldlose Zahlungen ausgestattet. Die meisten Behörden – von der Meldebehörde bis zum Kraftfahrzeugamt – nutzen veraltete Technik und sind vor allem in ländlichen Gegenden noch an Bargeldzahlungen angewiesen. Gleiches gilt für den Einzelhandel! Viele Geschäfte können gar keine bargeldlosen Zahlungen akzeptieren, weil schlicht die Technik, die Internetverbindung oder das Geld für eine Aufrüstung dazu fehlen. Selbst in Großstädten gibt es viele solcher (meist privat geführter) Geschäfte wie Bäcker, Kioske oder Eisdielen. Auf dem Land ist es noch gravierender, hier haben etwa Dorf- und Hofläden – aber auch viele Landbewohner – in erster Linie mit der fehlenden Netzabdeckung zu kämpfen.
Drittens ist die deutsche Bevölkerung generell nicht bereit, vom Bargeld zu lassen. Eine umfangreiche Umfrage der Bundesbank von 2021 gibt hier einen aufschlussreichen Einblick in Zahlungsverhalten und -Vorlieben der Deutschen, nachzulesen in diesem PDF. Eine sehr interessante Zusammenfassung bietet vor allem Seite 25, demnach wurden fast 60 % aller Transaktionen mit Bargeld abgewickelt.
Die Bundesbank-Umfrage zeigt aber auch einen eindeutigen Trend auf: Das Zahlungssystem wird immer digitaler, und das gleich aus mehreren Gründen:
1. Die Bargeld-Infrastruktur verändert sich. Banken schließen immer mehr Schalter, um Personal- und Standortkosten zu sparen. Zudem werden die meisten Geldautomaten nicht mehr ersetzt, wenn sie mehrfach Opfer von Zerstörungen wurden. Es wird für die auf Sparkurs laufende Bank schlicht zu teuer. Dafür werden immer mehr Kooperationen mit Einzelhandelspartnern geschlossen, um die Kunden weiterhin – und kostengünstiger – mit Bargeld zu versorgen. So kann jeder Cashgroup-Kunde bei Rewe oder Aral parallel zum Bezahlen auch Geld abheben.
2. Die junge Generation wird immer bequemer. Digitale Zahlungen sind vor allem bei jungen Menschen sehr beliebt. Das Smartphone ist für NFC, Google Pay oder PayPal.me schnell gezückt. Zudem sind die digital Natives gegenüber technischen Alltagserleichterungen wesentlich aufgeschlossener und teils fordernder. Nicht umsonst werden „Wanzen“ in der Wohnung nicht mehr ängstlich beäugt, sondern täglich nach dem aktuellen Wetter und den besten Kochrezepten gefragt.
3. Einkäufe verlagern sich immer mehr ins Internet. Dieser Trend wurde durch die Corona-Pandemie zwar verstärkt, begann aber bereits Jahre zuvor. Menschen lieben Bequemlichkeit, und werden von Amazon-Diensten, 24h-Lieferungen und Cashback-Aktionen entsprechend befriedigt.
Aber was wäre, wenn?
Der Trend zum bargeldlosen Bezahlen ist ein weltweites Phänomen – eben weil es für die Konsumenten bequem und für die (Finanz-)Dienstleister billig ist. Und digital ist zwangsläufig gleichbedeutend mit nachverfolgbar. Staaten müssen diesen Trend nicht einmal aktiv forcieren, profitieren aber direkt von diesen Datenströmen und unterstützen diese folglich. Doch was wäre, wenn Bargeld dennoch zwangsverboten werden würde?
Bürger der ehemaligen DDR wissen, was staatliche Unterdrückung, Bevormundung und Spionage bedeuten. Naturalienhandel und gegenseitige Gefallen waren damals Alltag. Zudem gäbe es eine große Bandbreite an bereits jetzt verfügbaren bargeldlosen Alternativen: anonyme Kryptowährungen. Die Blockchain Coins sind zwar extrem wertinstabil, werden aber bereits heute immer stärker genutzt. Und manche bieten sogar ausreichende Anonymität, wie etwa Monero oder Dash.
Dies waren eine Zusammenfassung und ein kleines Gedankenspiel unseres Redaktionsteams. Die Realität ist natürlich um einiges komplexer. Weitere Anmerkungen und Gedanken zu diesem Thema sind immer willkommen!
Herzliche Grüße
Dein Team von KontoGuru
Es ist ein absolutes Unding Bargeld abschaffen zu wollen. Was ist dem kleinen Handel zwischen Privatleuten wie z.B. Trödelmarkt? Muß dann jeder ein Gerät bei sich tragen, mit dem die Kartenzahlung erfasst wird? Soll jetzt jede Transaktion gläsern werden? Dann muß wohl wieder getauscht werden, wenn man sich nicht in die absolute Abhängigkeit von Banken und Staat begeben möchte. Was passiert bei Angriffen auf Stromnetze und Ausfall des Datentranfers? Dann kann man nicht einkaufen? Unsere Freiheit wird immer mehr beschnitten. Das ist ein Elend, arme Bürger.
Hallo Iris,
vielen Dank für deinen besorgten Kommentar. Du hast vollkommen recht, dass mit der Abschaffung von Bargeld eine Reihe von bisher unlösbaren Problemen auf uns zukommen würden. Glücklicherweise gibt es keinen konkreten Plan zur vollständigen Digitalisierung aller Zahlungen.
Ein Trend dahin ist dennoch zu erkennen – und von vielen, vor allem jungen Privatleuten auch gefordert. Je digitaler der Alltag ist, desto eher wollen die Menschen auch bei den Zahlungen digitale Lösungen. Bezahlen per NFC, PayPal, Google Pay oder Apple Pay werden unter den Smartphone-Nutzern immer beliebter. Darüber lassen sich übrigens auch deine angesprochenen Trödelmarkt-Geschäfte abwickeln: Nutzen beide Personen den gleichen Zahlungsdienst, können sie innerhalb von Sekunden über ihre Handys Geld untereinander transferieren.
Ich möchte zum Schluss auch kurz auf die von dir erwähnte Abhängigkeit von Banken und Staaten eingehen: Tauschgeschäfte – egal ob mit Gütern oder (digitalen) Währungen – basieren immer auf einer Form der Abhängigkeit. Nämlich die Abhängigkeit von der Annahme, dass die Dinge ihren unterstellten Wert besitzen. Der Tauschhandel mit Naturalien besitzt dabei natürlich den höchsten Freiheitsgrad, weil man sowohl die Tauschware als auch deren Wert selbst bestimmen kann. Fiat-Geld jedoch (also unser Bargeld) wird von Staaten herausgegeben und kontrolliert. Wir als Nutzer vertrauen darauf, dass das Geld seinen Wert behält und nicht von heute auf morgen komplett wertlos ist (wie es etwa in Venezuela durch deren Hyperinflation der Fall ist). Sicher können wir uns dabei aber nie sein. Wir spüren ja bereits die Auswirkungen der erhöhten Inflationsrate, die Ende 2022 10 % betrug.
Bargeld und jede andere (auch digitale) Währung besitzt den Vorteil, dass es universell bei jedem Handel genutzt werden kann. Transaktionen mit echtem Geld sind zudem kaum nachvollziehbar und auch bei Strom- und Internetausfällen weiterhin möglich. Aber: Die meisten unserer alltäglichen Transaktionen laufen bereits seit Jahrzehnten digital ab. Ich meine damit Überweisungen und Daueraufträge zwischen den jeweiligen Bankkonten. Miete, Strom, Internetvertrag und Co. werden in fast allen Fällen digital abgewickelt – und zwar in der Fiat-Währung. Selbst Bargeldein- und -auszahlungen sind ohne Datentransfer zwischen Karte und Bankautomat bzw. Lesegerät in der Bankfiliale und den Bankenservern nicht möglich. Sofern man also nicht wirklich alle Geldtransfers vom Lohn über tägliche Einkäufe bis zur jährlichen Kfz-Steuer (oder dem Monatsticket für den ÖPNV) in bar abwickelt, ist man:
Deine Angst ist also begründet! Sie betrifft im schlimmsten Fall und nach einer gewissen Verzögerung auch die Bargeldgeschäfte. Dies ist aber keine konkrete Gefahr, sondern nur das Worst-Case-Szenario, sollten alle Sicherheitsnetze reißen.
Und diese Gefahr ist eher gering. Unser Stromnetz ist relativ stabil und kann sich bei lokalen Ausfällen über eine gewisse Zeit auch selbst unterstützen. Zudem wird die Energieversorgung durch erneuerbare Energiequellen langsam etwas dezentraler. Und kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Banken etc. besitzen eigene Notstromversorgungen.
Solltest du weitere Gedanken zum Thema haben, kannst du dich gern wieder an unsere Community wenden. Wir freuen uns über jeden kritischen und konstruktiven Kommentar.
Herzliche Grüße
Alessia von KontoGuru.de